Redaktion Spreezeitung


Hilfebündnis unterstützt zivile Seenotrettung

Die europäische Seenotrettungsorganisation SOS MEDITERRANEE ist mit ihrem neuen Rettungsschiff, der Ocean Viking, auf dem Weg ins Einsatzgebiet in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste. Damit nimmt sie den Einsatz auf See zur Rettung von Schiffsbrüchigen im zentralen Mittelmeer vor Ort wieder auf. Die Organisation erhält dabei kräftigen Rückenwind aus der Zivilgesellschaft.

Foto: Anthony Jean - SOS MEDITERRANEE

Das größte Problem der EU sind die Toten im Mittelmeer.

(Foto: Anthony Jean – SOS MEDITERRANEE)

 
Mehrere Mitglieder des Nothilfebündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, die Organisationen ADRA Deutschland e.V. (Adventist Development and Relief Agency), AWO International e.V., die Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care, Islamic Relief Deutschland e.V. sowie die Zentralwohl-fahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST) fördern den Einsatz auch in diesem Jahr.

Starke Unterstützung für die zivilen Seenotretter

Die Hilfsorganisationen stellen sich öffentlich hinter die Arbeit der zivilen Seenotretterinnen und -retter, die sie bereits im Jahr 2018 unterstützten.

„Wir freuen uns, dass fünf unserer Bündnisorganisationen die zivile Seenotrettung erneut unterstützen und sich aktiv an der Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer beteiligen. Denn humanitäre Hilfe zu leisten, bedeutet für unser Bündnis auch die Rettung von Menschen, die im offenen Meer in Not geraten“,

sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“.

„Wir begrüßen die breite Unterstützung aus der Zivilgesellschaft von Aktion Deutschland Hilft. Sie zeigt, dass sich unterschiedliche Organisationen in einem einig sind: Leben retten steht an oberster Stelle.
 
Allein dieses Jahr sind mindestens 840 Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht aus Libyen im Mittelmeer umgekommen. Das ist erschütternd und für uns nicht hinnehmbar. Es ist unsere Pflicht, das Sterben im Mittelmeer zu beenden.“

so David Starke, Geschäftsführer von SOS MEDITERRANEE in Berlin.
 

Foto: Anthony Jean - SOS MEDITERRANEE

(Foto: Anthony Jean – SOS MEDITERRANEE)

Die Ocean Viking ist eines der wenigen Schiffe, die sich aktuell im Mittelmeer um die Rettung von Menschen in Seenot kümmern kann. SOS MEDITERRANEE betreibt das Schiff gemeinsam mit der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, die an Bord die medizinische Versorgung der geretteten Menschen übernimmt.

SOS MEDITERRANNEE und Ärzte ohne Grenzen

Die Ocean Viking – Baujahr 1986, 69 Meter lang, 15 Meter breit – fährt unter norwegischer Flagge und wurde früher als Rettungs- und Notfallschiff für Öl-Förderanlagen in der Nordsee eingesetzt. Sie ist demnach für die Rettung und Versorgung einer großen Anzahl von Menschen ausgelegt. Für den Einsatz im Mittelmeer installierte das Team von SOS MEDITERRANEE und Ärzte ohne Grenzen auf dem Hinterdeck des Schiffs spezielle Unterbringungsmöglichkeiten mit Schutzräumen für gerettete Frauen, Kinder und Männer sowie eine Klinik.

Von Mai 2016 bis Dezember 2018 hatten die Hilfsorganisationen im Mittelmeer gemeinsam das Rettungsschiff Aquarius betrieben und in dieser Zeit insgesamt 29.523 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Nach politisch motivierten Angriffen auf ihre Arbeit mussten die Organisationen den Einsatz mit der Aquarius im Dezember 2018 einstellen und gaben das Schiff an den Reeder zurück.

Hintergrund

SOS MEDITERRANEE ist eine europäische Nichtregierungsorganisation zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer. Sie hat sich 2015 gegründet und war von Februar 2016 bis Dezember 2018 gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen mit dem Rettungsschiff Aquarius im Mittelmeer im Einsatz, wo sie 29.523 Flüchtenden zur Hilfe gekommen ist.

SOS MEDITERRANEE hat für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen bekommen u.a. den UNESCO-Friedenspreis 2017. Die NGO setzt sie sich auf allen Ebenen dafür ein, dass auf dem Mittelmeer Seenotrettung nicht mehr blockiert und Seerecht nicht mehr gebrochen wird. Seit Juli 2019 ist sie auf See mit der Ocean Viking im Einsatz.

 

Verweise:

 
Rückblick – SOS MEDITERRANEE im Einsatz:

    
Verweise:

Das größte Problem der EU sind die Toten im Mittelmeer
Sprachkreationen in Zeiten der Migration
An Horst Seehofer: SOS von der Lifeline