Redaktion Spreezeitung


Grundeinkommen – „Was fehlt, wenn alles da ist?“

Das bedingungslose Grundeinkommen stellt die Frage nach der Selbstbestimmung des Menschen radikal: Was würdest du arbeiten, wenn für dein Grundeinkommen gesorgt wäre? Was traust du dir zu und was den anderen? Die Schweiz ist das erste Land, das über die Einführung eines Grundeinkommens abstimmt. Unsere Buchempfehlung!

Die Grenze zwischen Befürwortern und Gegnern verläuft quer durch die bekannten Lager: Kapitalisten und Sozialisten, Liberale und Konservative, Unternehmer und Gewerkschafter begeistern sich für den Vorschlag – und bekämpfen ihn.

„Warum haben wir noch kein bedingungsloses Grundeinkommen?

– Weil wir noch nicht auf den Gedanken verzichten wollen, dass die anderen nichts mehr tun würden, wenn ihre Existenz bedingungslos gesichert wäre.

– Weil wir noch nicht darauf verzichten wollen, dass die anderen etwas tun müssen, damit ihre Existenz gesichert ist.

– Weil wir den anderen noch nicht die Eigenverantwortung zusprechen, die wir für uns selbst in Anspruch nehmen.“

Das bedingungslose Grundeinkommen schafft neue Allianzen und lässt alte auseinanderbrechen. Der Grund dafür: Das bedingungslose Grundeinkommen stellt die richtigen Fragen. Daniel Häni und Philip Kovce formulieren sie und liefern damit das Werkzeug für den begrifflichen Mauerfall.

„Das bedingungslose Grundeinkommen ist nichts Zusätzliches, sondern der Verzicht auf überflüssige Bedingungen. Es lässt den Möglichkeiten freien Lauf. Wer sich selbst nicht beherrschen kann, der herrscht gerne über andere. Das Grundeinkommen fördert die Selbstbeherrschung.“

Die Schweizer Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ fragt, was eigentlich dagegen spricht, die Existenz des Menschen bedingungslos zu sichern: Werden wir dann faul oder frei? Gefährlich oder gefügig? Motiviert oder mutlos? Am Abend des Abstimmungssonntags werden zwei Balken für die Ja- und Nein-Stimmen offenbart. Einige werden aus gutem Grund mit „Ja“ gestimmt, deutlich mehr aus verschiedenen Gründen „Nein“ gesagt haben. Die meisten werden zwar zweifeln, aber weiterdenken wollen:

(Cover: Orell Füssli)

– Ja, aber wer macht denn dann die Drecksarbeit?

– Ja, aber wie lässt sich das finanzieren?

– Ja, aber schafft das nicht den Sozialstaat ab?

– Ja, aber wer bildet sich denn dann noch aus?

– Ja aber dann kommen doch sämtliche Ausländer?

– Ja, aber ist das nicht ungerecht?

Das beste „Ja“ ist das „Ja“ zum Weiterdenken!

Die Autoren

Daniel Häni ist Unternehmer, Mitbegründer des Basler Kulturund Kaffeehauses »unternehmen mitte« sowie Mitinitiator der Schweizer Volksinitiative »Für ein bedingungsloses Grundeinkommen«, die 2013 erfolgreich eingereicht wurde und ein weltweites Medienecho auslöste.

Philip Kovce forscht am Basler „Philosophicum“, gehört der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ als Stipendiat sowie dem „Think Tank 30“ des Club of Rome als Mitglied an und schreibt als freier Autor für die „Zeit“, die „FAZ“ und die „Süddeutsche Zeitung“.

Was fehlt, wenn alles da ist?
erschienen am 22. September 2015,
Klappenbroschur, 192 Seiten
978-3-280-05592-2
Auch als E-Book erhältlich
€ 19,90 (D) | € 21.60 (A) | CHF 19.90

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