Redaktion Spreezeitung


Erster Uploadfilter erfolgreich in Betrieb

Das relativ langwierige Gesetzgebungsverfahren für die von der EU aktuell gebilligte Urheberrechtsreform benötigt noch Zeit zur Umsetzung. Galgenfrist also für alle betroffenen Internet-Plattformen. Wir von der Redaktion SPREEZEITUNG möchten das nicht abwarten und haben aktuell die erste Version eines Uploadfilters installiert. Unser Beitrag zum 1. April:-).

(Foto: adiruch/Clipdealer.de)

SPREEZEITUNG Berlin aktiviert ersten Uploadfilter „abundweg 1.0 beta“.

(Foto: adiruch/Clipdealer.de)

Schenkt man den Worten der Befürworter der neuen Urheberrechtsreform Glauben, so werden die Kassen der Kreativen in der EU künftig nur so sprudeln. Grund zur – im wahren Wortsinn – grenzenlosen Freude über diese Reform. Sie hat auch uns in der Redaktion erfasst und hinsichtlich der Umsetzung enorm beflügelt. Warum also noch ca. zwei Jahre warten, bis die Gesetzgebung endlich in Worte gegossen ist? Schließlich sind Urheberrechte kein „#Neuland“ für uns. Die haben wir immer schon sehr ernst genommen. Mit unserem brandneuen Uploadfilter „abundweg 1.0 beta“ geht dies zukünftig vollautomatisch und mit einer enormen Zeitersparnis.

Unsere Liebe zu Uploadfiltern

Wir lieben also „Uploadfilter“ (neudeutsch für Zensurmaschine) und haben das System nach der Installation mit entsprechenden Befehlen gefüttert. Zitate und Ausschnitte von was auch immer werden direkt entsorgt. Zu schwierig und zu langatmig, so etwas einzeln nachzuprüfen. Zu hoch auch die Fehlerquelle beim Aussortieren. In einer mehrstündigen Redaktionskonferenz, die bis tief in die Nacht andauerte, zogen wir einstimmig das Fazit: „Gleich weg damit!“ Im richtigen Leben werden Sie schließlich auch abgemahnt und müssen hohe Geldstrafen zahlen, wenn Sie Ihren Nachbarn mit zu vielen Worten zitieren, Parodien zum Besten geben, Wissenstransfer unterstützen oder Adressen empfehlen, die attraktive Angebote parat halten oder sonstiges interessantes versprechen.

Zensur hat viele Gesichter

Mit unserem Uploadfilter „abundweg 1.0 beta“ schlagen wir zudem gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: So werden wir künftig wohl unter GoogleNews nicht mehr zu finden sein. Für einen monetären Vertrag sind wir schlichtweg zu winzig. Überhaupt war unser Deal ja nur eine Win-win-Situation im beidseitigen Einvernehmen und mehr Reichweite sollte ausschließlich den „Großen“ in unserer Branche vorbehalten sein. Konzernlobby sei Dank!

Gefiltert werden künftig auch Meinungen, die uns so gar nicht passen. Im Gegensatz zu früher sind das nun praktisch alle, denn „abundweg 1.0 beta“ kann ordentliche Kommentare nicht von strafrelevantem Geschwätz unterscheiden. Überhaupt: Wo kommen wir hin, wenn jeder fast alles sagen darf, was er denkt? Es hört sich nicht ganz so gefällig an, aber unser Tipp aus der Redaktion lautet: „Halten Sie sich im Zweifel mit Veröffentlichungen jeglicher Art zurück und durchaus auch mal die Klappe!“. Das hat in der damaligen DDR auch schon gut geklappt und die jahrzehntelangen Erfahrungswerte sprechen für sich.

 
 
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